10 Dinge, die ihr über Feuerkünstler wissen solltet

10 Dinge, die ihr über Feuerkünstler wissen solltet

Hier sind sie: die Dinge, die ihr schon immer über Feuerkünstler wissen wolltet und die Dinge, die ihr lieber gar nicht hören wolltet 😉 Vor langer langer Zeit haben wir die Shining Shadows gegründet. In den 14 Jahren, die wir mittlerweile zusammen auftreten, sind uns viele interessante und kuriose Fragen aus dem Publikum entgegengekommen, die wir euch gerne beantworten möchten. Auch so mancher Veranstalter, der unsere Spezies noch nicht so genau kannte, hat sich vielleicht über einiges gewundert. So kann es natürlich nicht weitergehen. Hier also die wichtigsten Facts über Feuerkünstler:

1. Wofgiphy-10ür ihr bezahlt

Wenn ihr eine Show bucht, dann bekommt ihr eine Show – soweit, so klar. Ihr bezahlt allerdings nicht nur für diese 15-20 Minuten unserer Zeit. Was ihr wirklich bezahlt: jahrelanges Training und Ausbildungen, regelmäßige Proben, diverse Requisiten, Kostüme, Proberäume, Lagerflächen, Brennflüssigkeiten, Reparaturen, Fahrten bei Nacht und Nebel, Aufbauzeiten, Sicherheits-Know-how und last but not least Kreativität. Wenn ihr euch also fragt, warum eine Show ihren Preis hat, dann solltet ihr euch diese Liste ins Gedächtnis rufen.

 

2. Ob wir unsere Haare verbrennengiphy-9

Die Antwort ist natürlich: Ja. Hin und wieder brennen die ein oder anderen Härchen an Kopf und Körper weg. Wenn man nicht weiß, wie es sich anfühlt, wenn sich die Wimpern kräuseln, dann hat man vermutlich nie so richtig mit dem Feuer gespielt. Jetzt stellt ihr euch das vermutlich ganz schlimm vor. Das ist es aber nicht. Unsere Haare schützen wir nämlich vor jedem Auftritt mit Wasser. Da keine von uns bisher auf einzelne verbrannte Härchen angesprochen wurde, kann auch die Optik nicht besonders darunter leiden. Auffallen tut es also keinem, außer uns selbst. Wir haben so viele Haare auf dem Kopf, dass ein paar mehr oder weniger nicht wirklich auffallen.

 

3. Warum die Auftrittsfläche leer sein muss

Bei Festivals haben sich sicher einige schon darüber gewundert, dass sie vor unserer Show erst einmal einige Meter zurücktreten mussten. Wir hantieren mit offenem Feuer, deshalb dürfen sich in unserer unmittelbaren Nähe keine Zuschauer und nichts Brennbares befinden. Wir wissen, was wir tun, deshalb ist es uns wichtig, auf die Sicherheit zu achten und nur dann aufzutreten, wenn die Fläche wirklich frei ist und das Publikum den nötigen Sicherheitsabstand einhält.

 

4. Ob Feuershows auch indoor möglich sind

Bei den richtigen Bedingungen sind Feuershows natürlich auch indoor möglich. Bedeutend ist allerdings eine entsprechende Deckenhöhe und Belüftung, sowie eine freie Fläche ohne leicht entflammbaren oder empfindlichen Boden. Die sichere Alternative für indoor ist allerdings immer eine Lichtshow, die ihr natürlich auch bei uns buchen könnt.

 

5. Was Feuerkünstler tagsüber machenWas Feuerkünstler tagsüber machen

Nun, die Wahrheit ist, dass wir – wenn wir viele Shows spielen – meist länger schlafen, denn unsere Arbeitszeit beginnt meist erst nach Sonnenuntergang und erstreckt sich oft bis in die frühen Morgenstunden. Schließlich muss nach der Show auch alles wieder abgebaut und ins Lager gebracht werden. Wenn auf Festivals andere Künstler ihr Tagespensum bereits absolviert haben, treten wir erst auf den Plan. Das Schöne daran ist aber auch, dass wir uns auf Tour tagsüber die Städte, in die wir reisen, ansehen können. Wir wollten es ja nicht laut sagen, aber wir sind eigentlich schon ganz froh darüber, keine Tageskünstler zu sein.

 

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6. Ist das echtes Feuer?


Man glaubt es kaum, aber das wurden wir tatsächlich schon öfter gefragt, ebenso, ob das Feuer heiß ist. Was soll man da drauf antworten? Selbstverständlich arbeiten wir mit echtem Feuer! Es ist heiß und man kann sich daran verbrennen. Da wir das aber schon sehr lange machen, wissen wir gut damit umzugehen und verbrennen uns gewöhnlich nicht.

 

7. Warum Feuershows ‘nur’ 15 Minuten dauern

Ihr könnt euch sicher sein, dass in dieser Zeit viel passiert und es genügend zu sehen gibt. Dass Feuershows nicht ewig dauern können, liegt allerdings am Feuer selbst. Unsere Requisiten werden mit Petroleum getränkt, sobald es vollständig verbrannt ist, geht natürlich auch die Flamme aus. Damit die Flammen immer schön groß sind, spielen wir aber natürlich nicht bis zum absoluten Limit eines Geräts, sondern wechseln vorher auf das nächste. Niemand will schließlich sehen, wie eine Flamme langsam verhungert.

 

8.Spucken und Schluckengiphy-2


Vorab, nein; wir spucken weder Feuer, noch schlucken wir es. Das liegt vor allem daran, dass uns unsere Gesundheit wichtig ist und wir es schlichtweg nicht für nötig halten. Unser Fokus liegt einfach auf etwas anderem. Wenn ihr Künstler zum Feuerspucken sucht, dann gibt es sie natürlich, sie haben sich darauf spezialisiert. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn z.B. ein unerfahrener Barkeeper als Draufgabe versucht, auch noch Feuer zu spucken. Das kann dann schnell nach hinten losgehen, denn gerade das Feuerspucken beinhaltet ein erhebliches Risiko und wird leider viel zu oft verharmlost.

 

9. Wie wir unser Equipment transportieren

giphy-1So manch einer mag sich schon gewundert haben, wenn er uns eine kleine Ecke für unser Equipment zur Verfügung gestellt hat und wir dann mit zig Taschen und Koffern anrücken. Bei Festivals erkennt man unseren Platz gewöhnlich auch am Umfang 🙂 Grund dafür ist nicht, dass wir sieben Mädels sind und eben gerne viel Gepäck dabei haben, sondern dass wir diese vielen Dinge tatsächlich für eine Show brauchen. Dabei sind z.B. die Feuer-Requisiten, die Löschtücher, Brennflüssigkeiten, Utensilien zum Präparieren und Absperren, Kostüme, Werkzeuge, Musikanlage, Mischpult etc. Ihr seht, wir brauchen viel Platz – nicht nur auf der Bühne, sondern auch Backstage. Transportiert wird alles präzise geschlichtet in Tetris-Manier. Wer schlecht schlichtet, verliert.

 

10. Hauptberuflich, nebenberuflich oder nur aus Jux und Tollerei?

Manche Feuerkünstler leben von ihrer Kunst, andere haben mehrere Jobs und wieder andere betrachten es nur als ihr Hobby. Wir gehören zur zweiten Kategorie. Wir lieben, was wir tun, wollen uns aber nicht ausschließlich auf die unsichere Lage als freischaffende Künstler verlassen. Wir bitten deshalb um Entschuldigung dafür, dass es sich manchmal nicht ausgeht kurzfristig zu sehr weit entfernten Auftrittsorten zu kommen. Planung ist wichtig, dann ist meist alles möglich. Wer die Feuerkunst nur als Hobby betreibt, kann das gerne tun, man sollte Freizeit-Akteure allerdings nicht mit Profi-Künstlern verwechseln. Kein professioneller Künstler würde für 50 Euro auftreten, denn damit werden die Kosten (siehe Punkt 1) nicht einmal ansatzweise gedeckt. Gute Leistung hat, wie überall im Leben, eben ihren Preis.
So, nun kennt ihr euch aus. 🙂

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